Samstag

Leidenschaft die Leiden schafft

Seit ich denken kann hege ich eine große Fazination für Flugzeuge und Flughäfen.
Umherschwirrende Menschen, startende und landende Flugzeuge im Minutentakt...dies und noch viel mehr wirkt auf mich wie ein Magnet, der im Laufe der Jahre beständig an mir klebte.

Nach meinem Studium verschlug es mich nun in die Stadt mit dem größten Flughafen Deutschlands. Was lag da näher als dort einen Job zu suchen?

Was eigentlich als temporärer Aushilfsjob bei einer großen, deutschen Airline begonnen hat wurde mir zum endgültigem Verhängnis. Meine Leidenschaft wuchs stetig weiter.
Selbst nach einigen Jahren am Flughafen übermannt mich jedesmal eine tiefe Ehrfurcht wenn eine dicke 747 schwer und behäbig in die Lüfte steigt. Ich genoß (fast) jeden Atmenzug den ich an einer frisch geöffneten, gerade eingetroffenen Langstreckenmaschine nahm. Jedes Flugzeug brachte eine bestimmte Duftnote der einzelnen Destinationen mit:
- aus Indien war die Kabinenluft sehr gewürzlasting
- aus den USA kam ein leicht süßlich-schwitziger Duft
- aus Japan war die Luft besonders klar
- und aus Singapur war die Luft seltsamerweise am "fischigsten"

Häufig habe ich mir gewünscht dem Ursprung dieser Düfte begegnen zu können wenn ich aus einem Flugzeug steige.

Es machte mich immer todunglücklich zu hören wenn Kollegen von ihren letzten Ferntrips erzählten. Ich wäre wirklich gerne zu einigen Destinationen unseres Arbeitgebers geflogen, allerdings wie sollte ich stundenlang meiner Angst ausgesetzt bleiben ohne völlig durchzudrehen?
Das längste und letzte was ich in dieser Zeitgeschafft habe war ein 4stündiger Trip mit einer lieben Freundin und spanischen Rotwein und darauf war ich schon stolz.